Wie kann man einem Dekubitus vorbeugen?
Ziel der Dekubitusprophylaxe ist, die Ausbildung eines Dekubitus zu verhindern. Dazu gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen, die den Druck auf die Haut und das darunterliegende Gewebe mindern und dadurch wirksam einem Dekubitus vorbeugen.
Zunächst ist es wichtig, die Risikofaktoren zu erkennen, um sie dann durch individuelles Vorbeugen zu verringern oder sogar auszuschalten. Viele Hautschäden kann man bereits durch die richtige Hautpflege vermeiden, auch kann man die Bewegung des Betroffenen unterstützen. Die richtige Entlastung gefährdeter Stellen durch die adäquate Lagerung von bettlägerigen Patienten ist ein weiterer wichtiger Faktor. Zusammengefasst gilt:
regelmäßige, zumindest ägliche Kontrolle der gesamten Haut
Hautreinigung stets mit mit pH-hautneutralen Pflegemitteln, nicht austrocknend, ohne Parfumzusätze
Hautpflege bei trockener Haut mit Wasser-in-Öl-Emulsionen
Tragen atmungsaktiver und nicht-einschnürender Kleidung
frühzeitiger Wechsel von Inkontinenzmaterialien
ausgewogene Ernährung, möglichst abwechslungsreich mit ausreichender Vitaminenversorgung
ausreichende Flüssigkeitsversorgung
Auf eine individuell passende Lagerung achten und regelmäßige, dem Patienten entsprechende, Lageveränderung durchführen.
Nach aktuellem Stand gilt die so genannte
30-Grad-Schräglagerung
als risikoärmste Positionierungsmöglichkeit und beugt Druckschäden an anderen Körperstellen vor, da der Betroffene dabei nahezu auf dem Rücken liegt, kommt diese Methode den meisten Personen sehr entgegen. Eine gute Alternative ist die
135-Grad-Lagerung.
Wenn möglich, viel Bewegung ermöglichen, zum Beispiel durch Sitzen auf der Bettkante, Gehen oder Stehen.
Für manchen Betroffenen mögen schon regelmäßige Positionswechsel genug Bewegung sein. Manch anderer würde gern etwas mehr tun. Sie können das unterstützen, wenn Kraft und Bewegungsmöglichkeiten des Betroffenen dies zulassen.